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Rollenspiel? - Was soll das sein? |
Vorwort: Wer
noch nie etwas derartiges getan hat, wird am Anfang sicher Schwierigkeiten
haben, sich vorzustellen, was bei eimem Rollenspiel passiert und wie man
dabei auch noch Spaß haben kann. Ich persönlich denke, ein Aussenstehender,
der immer nur zugesehen und es nie selbst versucht hat - selbst der kann
nicht ermessen, worin der wirkliche Spielspaß liegt. Sicher, es soll
auch Leute geben, die behaupten keine Fantasie zu haben, oder die das Rollenspiel
langweilig finden. Solche Leute haben mein Beileid, denn wer keine Fantasie
hat ist ein sehr armer Mensch und wer Rollenspiel langweilig findet, hatte
entweder den falschen Spielleiter (SL) oder hat es eben nie versucht. Natürlich
ist alles Geschmacksache und ich möchte hier keinen diskriminieren,
deshalb: denen, die Rollenspiel mögen, weiterhin viel Spaß,
denen die es nie probiert haben, Mut es versuchen und einen guten Start, und
die, die nichts davon wissen wollen, die sollen auch damit glücklich
werden. :)
Aber jetzt zurück zum Thema: Was ist Rollenspiel?
Vielleicht haben einige von euch schon davon gehört, daß dabei
mehrere Personen um einen Tisch herumsitzen und sich "Geschichten erzählen".
Andere werden vielleicht sagen: "Da trifft man sich, verkleidet sich und
spielt eine völlig andere, erfundene Person, so wie beim Theater."
Ich persönlich muß sagen, daß so ein bißchen von
beidem wahr ist. Man erzählt im Grunde genommen eine Geschichte, die
aus der Fantasie aller stammt, die in der Runde/ Gruppe mitwirken. Desweiteren
schlüpft man durchaus in eine bestimmte Rolle. Aber wenn man das dann
persönlich also "Live" ausspielt, ist das wieder eine andere
Art von Rollenspiel: Das LARP.
Geschichte: Seit Anfang der achtziger Jahre gibt es diese Spielform,
die ursprünglich (wie alles was die "dummen" Deutschen gut finden :) )
aus den USA stammt, in Deutschland. Der Begriff ‘Rollenspiel’ wurde von dem amerikanischen
Psychiater Jakob L. Moreno in den vierziger Jahren geprägt, als dieser
eine neue Therapieform entwickelte, welche er anfänglich "Psychodrama" nannte.
Das sozialtherapeutische Rollenspiel orientiert sich stark am Spielverhalten
der Kinder. "Es werden Verhaltensweisen wiederbelebt, die während
der Entwicklung zum Erwachsenen verlorengingen. Die Teilnehmer versetzen
sich in (spielen) eine Rolle in einer bestimmten Umgebung/ Situation, die
der Realität entlehnt ist. Die mit dem Spielen dieser Rolle gewonnenen
Erkenntnisse können anschließend besprochen und ausgewertet
werden. Beobachtet und geleitet wird das Ganze von einem Spielleiter.
Solche Rollenspiele finden vielfältige Anwendung und haben generell ein bestimmtes
Ziel: sei es nun das Aufarbeiten von Problemsituationen oder das
Verkaufsgesprächstraining für angehende Manager.
Im Gegensatz zu den Rollenspielen mit therapeutischem oder pädagogischem
Hintergrund dienen Fantasy-Rollenspiele, wie auch Vampire, ausschließlich
der Unterhaltung der Beteiligten. Rollenspiele eröffnen jedem Spieler
die Möglichkeit, in die Rolle von verschiedenen Figuren zu schlüpfen.
Im Fantasy-Rollenspiel übernimmt der Spieler die Rolle einer phantastischen
Gestalt, welche in einer Phantasiewelt lebt. Innerhalb dieser Welt kann
der Spieler mit dieser Figur unbegrenzte Abenteuer erleben.
Der Spielleiter/ Die Spielleiterin (SL)
Der/die Spielleiter/in erfindet den Grundriss der "Welt", der meist aus
Hintergrundgedanken und Anregungen der einzelnen Spielsysteme besteht. Er/sie erschafft
Personen, Freunde und Feinde (die sogenannten NSC's = Nicht Spieler Charaktere) auf die
die Spieler im Laufe der Geschichte treffen sollen. Er/sie erfindet Ereignisse,
Aufträge und alles was eine Welt ausmacht und in ihr passiert. Man könnte sagen, er/sie ist im
Grunde der/diejenige, durch den die Geschichte beginnt und ohne den sie nicht weitergeht.
Aber das ist nicht alles was eine/n Spielleiter/in ausmacht. Er/sie ist der
"allwissende Erzähler" der die Gefühle und Gedanken aller Personen (ausser den
Spielercharakteren (SC's)), sowie die weiteren Ereignisse kennt und kennen muss.
Er/sie muß auf alles gefasst sein und auf die Geschichte reagieren
können, egal was die Spieler tun. Er/sie muß wissen warum was wann passiert und
er/sie sollte die Geschichte spannend halten. Es ist keine leichte Aufgabe,
Spielleiter/in zu sein und das Gelingen der Runde hängt zum größten
Teil von ihm/ihr ab. Ein/e Spielleiter/in ist sogar dazu imstande, den
Spielern das Rollenspiel an sich von Grund auf zu vermiesen. Ich habe Spieler
erlebt, die sagten: "Rollenspiele sind ätzend. Man hat sich gerade
in den Charakter versetzt, schon ist er tot." Mit Sicherheit sollte man
den Spielern nicht alles durchgehen lassen, aber man sollte abwägen,
was wichtiger ist. Der Spielspaß, oder der eine Punkt Schaden, der
über Leben und Tod des Charakters entscheidet. Ansonsten endet eine
Runde mit dem Spielerritual:
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Zuerst zerreißen wir genüßlich das Charakterblatt
und dann unsere/n Spielleiter/in.
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Trotz allem hat ein/e Spielleiter/in eine gewisse Machtposition, die man nicht
unterschätzen sollte. Denn trotz aller Regeln und Festlegungen
ist letztendlich nur entscheidend was der/die Spielleiter/in sagt. Dies
spiegelt sich auch wieder in den drei goldenen Regeln für jedes Rollenspiel,
die auch vielen Rollenspielern von euch bekannt sein dürften: :)
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1. Der/die Spielleiter/in hat immer Recht.
2. Auch ein/e Spielleiter/in kann sich irren.
3. Falls Punkt 2 eintritt, gilt Punkt 1. :)
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Die Spieler
Spielleiter hin oder her, auch die Spieler sind ein wichtiges Faktum. Ohne sie könnte
ein Rollenspiel ebenfalls nicht stattfinden und ein/e Spielleiter/in sähe ohne sie
alt aus. Deshalb würde sich ein/e schlechte/r Spielleiter/in auf die
Dauer sein/ihr Spiel selbst kaputt machen, da die Spieler irgendwann keine
Lust mehr haben würden oder ihrem Unmut sonst irgednwie zum Ausdruck bringen
würden. Jedes Rollenspiel hat innerhalb seiner Regeln (dem Regelwerk,
daß oft aus einem Grundbuch und vielen Ergänzungsbänden
besteht) bestimmte Charaktere (die Spielfiguren) mit verschiedenen Eigenschaften,
Talenten und Besonderheiten. Aus diesen Charakteren sucht sich jeder Spieler
einen bestimmten aus, gibt ihm einen Namen, ein einzigartiges Aussehen
(->: Haarfarbe, Augenfarbe, besondere Merkmale etc.) und verteilt die
Anfangswerte der Eigenschaften,Talente etc. die der Charakter haben soll und die sich später
mit Exp's (= experience points - den Punkten, die man am Ende jedes Spiels vom/von der
Spielleiter/in für die Erfahrungen die man gemacht hat, und als eine
Art Benotung der Spielweise bekommt) auch steigern lassen.
Alles in allem ist ein Rollenspiel ein ständiges Geben und Nehmen zwischen
Spielleiter/in und Spielern. :)
Das Spiel an sich
Nachdem was ihr bis jetzt erfahren habt, könnt ihr euch jetzt vielleicht ein
kleines Bild davon machen, was in einer Rollenspielrunde so abgeht. Alles
was man braucht ist ein Regelwerk, jemanden der sich bereiterklärt,
die Regeln zu lesen und eine Hintergrundgeschichte zu entwerfen, ein paar
motivierte Leute und jede Menge Spaß. Na ja, ein bißchen Fantasie
braucht man vielleicht auch noch, der/die Spielleiter/in mehr als andere, aber im Grunde hat die jeder.
;) Jedenfalls kann ich nur sagen, daß ich es mag, in fremde Rollen
zu schlüpfen und mal jemand zu sein, der ich in der Realität
nie sein könnte. Es ist in jedem Fall eine einmalige Erfahrung!!
Wie man (Mit)Spieler/innen findet
Nun ja, es gibt verschiedene Mittel und Wege an eine Spielgruppe oder einzelne
neue Spieler/innen zu kommen. Der einfachste Weg ist sicherlich, eine eigene
Gruppe zu gründen. Wem das nicht zusagt, kann ja mal in seiner Umgebung
nachfragen. Ich habe festgestellt, daß es weit mehr Rollenspieler
in meiner Umgebung gibt, als ich mir je hätte träumen lassen.
Nun ja und wem das nicht hilft der schaue doch mal unter folgendem
Link nach: ;)
link fehlt noch!!
Das reicht mir aber nicht!
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